Deutsche Seniorenmeisterschaften

Vom 12. - 14. Juli fand für viele Leichtathletik-Senioren der nationale Höhepunkt der Freiluftsaison statt: In Leinefelde-Worbis wurden die Deutschen Seniorenmeisterschaften ausgetragen und 641 Vereine hatten im Leinesportpark 1.283 Teilnehmer gemeldet.

Unter ihnen waren sechs BTB-Senioren:
Jan Hiller (M45): Hochsprung Platz 3 mit 1,66m
Pierre Wirth (M50): 100m: Vorlauf in 13,03 sec.
Stefan Gimmy (M50): 100m: Vorlauf in 13,24 sec., Weitsprung Platz 5 mit 5,26m
Thomas Hölzel (M50): 400m Hürden Platz 5 in 69,50 sec.
Wolfgang Jung (M70): 100m Platz 4 in 14,70 sec., 200m Platz 3 in 30,48 sec.
4 x 100m Staffel (M50): Pierre Wirth, Stefan Gimmy, Thomas Hölzel, Bernd Teuber Platz 5 in 51,25 sec.

Nachdem BTB-Sprinter Wolfgang Jung vor drei Jahren bei den deutschen Seniorenmeisterschaften in Leinefelde bereits mit der 4x 100 m Staffel die Bronzemedaille gewinnen konnte, gelang ihm dies in diesem Jahr über 200 m im Alleingang. Erneut ging es dabei hauchdünn zu. Waren es vor drei Jahren 6/100 gewesen lagen diesmal 5/100 zwischen dem dritten und vierten Platz. Dabei sah es lange danach aus als ob sich Jung mit dem fünften Platz zufriedengeben müsste. Auf Bahn 6 an den Start gegangen war er bereits im Scheitelpunkt der Kurve von allen Konkurrenten überlaufen worden und kam mit einem Rückstand von 3-4 Meter auf den Drittplatzierten auf die Zielgerade. „Nach 150 m merkte ich, dass die beiden vor mir immer näherkamen und das da noch etwas geht“, erzählt Jung nach dem Rennen. Die waren zu sehr miteinander beschäftigt um zu merken, dass der BTBler immer näh kam. War der beim 100 m Lauf noch mit aufrechtem Oberkörper ins Ziel gelaufen erinnerte er sich nun an die Nachbesprechung dieses Wettkampfes und beugte seinen Oberkörper nach vorne. Dies sicherte ihm sehr zum Unglauben seiner Konkurrenten die Bronzemedaille. Die so geschlagenen ließen sich erst durch das Zielfoto überzeugen. In 30,48 Sek. verbesserte er dabei gleichzeitig seine AK-Bestzeit um 36/100. Am Tag zuvor war ihm dies bereits über 400 m gelungen. Aufgrund seiner Meldezeit in den langsamsten Lauf gesetzt gewann er diesen souverän und verbesserte seine AK-Bestzeit von 76,20 auf 74,38. Am Ende fehlten ihm 1/100 auf den fünften Platz. Bereits am ersten Tag hatte er über 100 m in seiner zweitbesten AK-Zeit von 14,70 den vierten Platz erkämpft. Wolfgang Jung ist in der erweiterten nationalen Spitze in der M70 angekommen und ist nun auch ein heißer Kandidat für die deutsche 4x 200 m Staffel bei den Halleneuropameisterschaften nächstes Jahr in Portugal.

Bronze gab es auch für Jan Hiller im Hochsprung. Mit übersprungenen 1,66 m gelang ihm das was ihm vor drei Jahren nicht vergönnt war. Damals verpasste er die Medaille nur aufgrund der Anzahl der Fehlversuche. Fast hätte es sogar noch für 1,69 m gereicht. „Ich war so überrascht darüber, dass mir der Absprung so gut gelungen ist. Da habe ich mich nicht mehr auf Rest richtig konzentriert“, ärgerte er sich nach dem Wettkampf ein wenig über die verpasste Chance.

Gute Erinnerungen an Leinefelde hatte auch die 4x 100 m Staffel der AK M50, die diesmal in der Besetzung Pierre Wirth, Stefan Gimmy, Thomas Hölzl und Bernd Teuber an den Start ging. Leider reichte es diesmal nicht zu einem erneuten Bronze-Coup. Trotz einer neuen Bestzeit von 51.25 sprang diesmal nur der fünfte Platz heraus, zu stark erwies sich die Konkurrenz. Selbst für den vierten Platz musste man diesmal unter fünfzig Sekunden bleiben. Als Sechster hatte Schlussläufer Bernd Teuber den Stab bereits mit einem kleinen Rückstand übernommen. Im Ziel hatte er dann mit nur 1/100 Vorsprung den fünften Platz erkämpft. Es war bereits der dritte fünfte Platz an diesem Tag. Den Anfang hatte frühmorgens Thomas Hölzl über 400 m Hürden in 69.50 gemacht. Nachdem es lange danach ausgesehen hatte als ob er die Saison komplett abschreiben müsste, war er noch früh genug wieder in Form gekommen und hatte bereits eine Woche zuvor bei einem Zehnkampf in Bad Bevensen gezeigt, dass es mit ihm wieder aufwärts geht. „Mit der Zeit bin ich mehr als zufrieden, wenn man bedenkt das ich eigentlich gar nicht mehr damit gerechnet hatte an der DM teilnehmen zu können“, strahlte er nach dem Wettkampf. Auch bei Stefan Gimmy zeigt die Formkurve kontinuierlich nach oben. Nach einem holprigen Saisonstart aufgrund von Verletzungsproblemen steigerte er sich im fünften Versuch im Weitsprung auf 5,26 m und sicherte sich so den fünften Platz. Weniger gut lief es hier für Pierre Wirth, der einen Salto Nullo ablieferte. Über 100 m hatte er zuvor in 13.03 das Finale als Neunter nur knapp verpasst. Gimmy war hier als Zwölfter in 13.23 persönliche Jahresbestleistung gelaufen.