Chronik "Leichtathletik im BTB" (bis 1990)


Dieser kurze Rückblick auf die Geschichte der Leichtathletik im BTB verzeichnet die wichtigsten Höhepunkte. Die Angaben stammen aus der Vereinschronik zum 100jährigen Jubiläum des BTB (1992), verschiedenen "Bindeglied"-Ausgaben  und dem Werk "Oldenburger Sportgeschichte" von Matthias Schachtschneider (2006). 

Die Anfänge

Leichtathletik im BTB hat Tradition und war immer einer der wichtigsten Bereiche im Vereins-Leistungssport. "Leichtathletische Übungen" werden in der Vereinschronik erstmalig Ende des 19. Jahrhunderts erwähnt. Im Jahr 1903 fand erstmalig ein Wettkampf in den volkstümlichen Übungen (100m Lauf, Hoch- und Weitsprung, Kugelschocken, Gewichtheben und Hürdenlauf) statt. Zum Abschluss wurde eine Staffel über 6000m auf derAlexanderstraße gelaufen, wobei 20 Läufer je 300m zurücklegen mussten.

Die Jahre 1927 - 1933

Die Männer Fidi Henke (100m: 11,0 sec., Weitsprung über 7m)  und Fritzi Müller (Hochsprung: 1,65m. übersprang eigene Körpergröße) sorgten mit ihren Leistungen dafür, dass  BTBer weit über die Grenzen der Stadt bekannt wurden. Bei den Frauen überragte Herta Müller (100m: 13,2 sec., Kugel: 11,10m),  in der männlichen Jugend liefen Ernst Schröder, Fritz Horst, Erich Grobe, Heinz Drees und Hans Bunjes über 100m zwischen 11,2 und 11,4 sec. Aufgrund dieser Leistungsdichten siegte der BTB in dieser Zeit wiederholt beim alljährlichen "Lauf um die Wälle".

Die Jahre 1948 - 1955

In diesen Jahren machten besonders die Jugendlichen Friedel Holmer, Siegfried Hoffmann, Willi Reimers und insbesondere Hannelore Packschies (100m: 12,8 sec.) auf sich aufmerksam.
Im Sommer 1954 wurde erstmalig ein Vereinssportfest (Dreikampf) mit 155 Teilnehmern durchgeführt.

1965

Bau des städtischen Sportplatzes neben den Turnhallen
Obwohl der Verein jetzt eine Aschenbahn und moderne Sprung- und Wurfanlagen nutzen konnte, gab es mangels guter Übungsleiter kaum Leistungsträger und die Leichtathletikgruppe schrumpfte stark.

Die Jahre 1968 - 1975

In diesen Jahren gelang es Gerhard Gramberg und Volker Mondorf, Schüler und Jugendliche für die Leichtathletik zu begeistern und wieder eine leistungsstarke Wettkampfgruppe aufzubauen. Hier ist in erster Linie Brigitte Janßen zu nennen, die Niedersachsenmeisterin im Weitsprung wurde und außerdem erfolgreich bei den deutschen Jugendmeisterschaften war. Schöne Erfolge gab es außerdem durch die 4 x 100m Staffeln der weiblichen Jugend B (Brigitte Janßen, Karin Budde, Margrit Wosnitza, Imogen Holstermann) und der Männer (G. Gramberg, H. Specht, V. Mondorf, Th.Hinrichs).
Vor allem die Schüler- und Schülerinnenmannschaften verzeichneten zahlen- und leistungsmäßig eine tolle Entwicklung und zählten im Jahr 1971 zu den Besten im Bezirk. Herausragende Leistungen erzielten hier vor allem Jörg Siebert, der als 14jähriger in der Niedersächsischen Bestenliste auf Platz 1 über 100m (11,6 sec.) und im Weitsprung (6,12m) lag und die mehrfache Bezirksmeisterin im Fünfkampf Margit Harksen, die sich später auch vorbildlich in der Trainer- und Betreuerarbeit engagierte. Im Langstreckenbereich sind die Geschwister Ingo, Uwe und Martina Hillje zu nennen.

Die Jahre 1976 - 1989

Nachdem Volker Mondorf aus beruflichen Gründen die Leitung der Abteilung abgegeben musste, engagierten sich Ende der 70er Jahre vor allem Margit Harksen und Ute Grube im Schülerbereich sowie Volker Seinsch und  Hannes Glaeseker, der in den 40er und frühen 50er Jahren selbst ein sehr guter Leichtathlet war, im Jugendbereich. Einige Zeit später ergänzte Hermann Surmann, ebenfalls ein ausgezeichneter Sprinter, das Trainerteam. Neben den sportlichen Leistungen wurden  Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre Kontakte zu Partnervereinen in England, Wales und den Niederlanden aufgebaut. Die Reisen und freundschaftlichen Begegnungen waren besondere Erlebnisse für die Leichtathleten. Fester Bestandteil der Wettkampfvorbereitung war das alljährliche Trainingslager auf Wangerooge in den Osterferien.

Obere Reihe von links nach rechts: Jörg Löffler, Thomas Walter, Bernd Gottschalk, Uwe Surmann, Olaf Glaeseker, Margit Harksen, Michael Surmann, Cord Henschel, Hannes Glaeseker (Trainer), Bernd Schirakowski, Hermann Surmann (Trainer)  
Untere Reihe: Hartmut Hopp, Manfred Surmann, Kathrin Langer, Carsten Gottschalk, Birgit Ulpts, Martina Nelke, Thomas Faasch, Jochen Leffers
Es fehlen: Dietmar Ottmann, Dieter Blahut, Thomas Drüke, Frank Grube

1978 fand im Oldenburger Marschwegstadion die Niedersachsenmeisterschaft für die Jugend statt - auch mit BTB-Beteiligung.  Die Sprinterin Birgit Ulpts (jetzt Birgit Surmann) wurde Sechste über 200m, anlässlich der Einweihung der Kunststoffbahn im Marschwegsstadion im Jahr 1981wurde sie  zu einem Nationalen Sportfest eingeladen. Im Sprintbereich sind aus dieser Zeit weiterhin die Jugendlichen Dietmar Ottmann und Carsten Gottschalk zu erwähnen, die mit ihrer 4 x100m Staffel  mehrfach Bezirksmeister wurden. Im Langstreckenbereich überzeugte Ulf Harksen mit vorderen Platzierungen bei Landesmeister- und Norddeutschen Meisterschaften über 800m, 1500m und in der 3 x 800m Staffel sowie Jochen Leffers über 1500m. Im Stoß- und Wurfbereich sorgte Regine Ulpts (jetzt Regine Walter) für vordere Platzierungen von BTB-Athleten bei Niedersachsenmeisterschaften.

Besonders erwähnenswert in den 80er Jahren sind die Niedersachsenmeistertitel von 4 Jugendlichen: Olaf Glaeseker (später auch als Trainer tätig, bis 2011 engster Vertrauter des  Minsterpräsidenten und späteren Bundespräsidenten Christian Wulff) im Weitsprung, Michael Surmann im Weitsprung, Maik Backmeyer im Speerwerfen und Carsten Keller im 100m und 200m Sprint. Carsten Keller zählte schon als 15jähriger zur deutschen Spitzenklasse im Sprint und Weitsprung.



1986 schlossen sich die BTB-Leichtathleten mit dem DSC und dem OTB zu einer Leichtathletikgemeinschaft zusammen, um  die Trainingseinheiten disziplinspezifischer und leistungsdifferenzierter gestalten zu können.

Aber nicht nur im Jugendbereich sondern auch in dem Seniorenklassen gab es BTB-Erfolge: Hildegard Hundt wurde 1989 in der Altersklasse W 55 Deutsche Seniorenmeisterin im Hochsprung und gewann bei den "World Master Games" (Senioren-Olympiade) in den Jahren 1989 bis 1993 3 Goldmedaillen über 100m, 200m und im Hochsprung. Bruno Saborowski  wurde Zweiter bei den Landesmeisterschaften in der Altersklasse M 70 im Kugelstoßen.